Eine Woche für die Ewigkeit (Nina LaCour & David Levithan)

Veröffentlicht am 28. Juli 2021 um 17:03

Kate und Mark treffen sich zufällig auf einer Party am ersten Tag der Pride Week in San Francisco und beschließen spontan, sich anzufreunden. Gemeinsam wollen sie ihr Liebeschaos in den Griff bekommen – Mark ist schon ewig in seinen besten Freund Ryan verknallt und Kate fürchtet sich vor dem Kennenlernen ihres Schwarms Violet. Und dann ist da noch die Frage nach dem „Was danach?“

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Ich liiiiebe die Grundidee der Geschichte, denn im Großen und Ganzen geht es um das Erwachsenwerden, und um Freundschaft, und eher nebenbei noch um die Liebe. Und das mit dem Coming-of-Age ist wirklich grandios umgesetzt! Auf jeden Fall!!!

Daran Schuld ist vor allem die Protagonistin Kate, in die ich mich wirklich gut hineinsetzen konnte. Sie ist der Hammer. Sie ist mir vom Charakter zwar nicht sooo ähnlich, aber sie macht viel durch, was ich so oder so ähnlich auch von mir kenne – vor allem im Bezug auf Freundschaften, die sich ändert, wie Kate sich beim Gedanken an die Zukunft fühlt, und wie sie auch einfach sich selbst so ein bisschen hinterfragt oder so. (Kann das schlecht beschreiben) Und ehrlich gesagt ist das auch genau der Punkt, warum ich dieses Buch fast schon bewundere: Das alles ist mega authentisch umgesetzt und einfach so einfühlsam beschrieben, dass es auch mir irgendwo ein wenig geholfen hat. Ein ganz großes WOW dafür an Nina LaCour und David Levithan! und dieses WOW kommt auch von mir, denn dieses Buch ist einfach mega.

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Aber auch Mark fand ich sehr sympathisch. Was ich an ihm total stark fand ist, dass er auch mal weint juhu - Bookbestfriend Nr. 1 von den Jungs - und das mit Abstand  – das tun viiiiiiel zu wenige männliche Buchfiguren!

Ein wenig schade fand ich, dass die eher unwichtigen Figuren viel flacher sind als Mark und Kate, obwohl die an sich schon Potential hatten. Besonders zeigte sich das irgendwie bei Kates Love-Interest Violet Voll schade. sie hätte so cool sein können. Dafür, dass sie Kate ja echt wichtig ist, kam sie viel zu selten vor, und wenn doch, dann konnte ich sie nicht festhalten. Sie hat viel weises Zeug von sich gegeben, aber ansonsten ist sie in meinem Kopf ein großes unzusammmengepuzzeltes Puzzle, was nicht passt, weil die Teile falsch sind. falsch - ein 1000-Teile Puzzel, bei dem das Motiv gerade so zu erahnen ist, wo allerdings mindestens 673 Teile fehlen

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Ein ganz ganz großes Lob bekommen aber Stimmung und Schauplatz – diese Pride-Week-San-Francisco-Atmosphäre wirkt so, als wäre ich wirklich mit den Beiden im bunten Treiben. Und das, obwohl ich weder mal in San Francisco war oder bei einer Pride Parade. Trotzdem kommt das alles so echt herüber, dass ich beim Lesen nicht in meinem Schaukelsessel saß, sondern quasi immer hinter den beiden stand.

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So. Und jetzt noch ein Kritikpunkt, der zwar zum Inhalt gehört, da aber nicht mehr hingepasst hat:

Es gab so ein paar Stellen, die waren quasi zum Spannungsaufbau aus der Geschichte genommen oder so, und das hat eher weniger Spannung aufgebaut und eher mehr Verwirrung gestiftet. Auf mich wirkte das so, als hätten die beiden Autor*innen über diese Stellen gestritten und sie dann herausgestrichen oder in ihrem Schreibplan vergessen oder sowas in der Art. Aber das verzeihe ich den beiden, weil es ist bestimmt mega kompliziert, zu zweit einen Roman zu schreiben.

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Insgesamt ist es vor allem in Coming-of-Age-Hinsicht eine SOWAS VON KLARE LESEEMPFEHLUNG, an dieser Stelle spricht unser Emmchen jetzt mit Sicherheit für uns beide trotzt meiner Kritikpunkte.

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Allgemeines zum Buch:

Autor*innen: Nina LaCour & David Levithan

Verlag: Carlsen

Originaltitel: You know me well

Seitenzahl: 288

Übersetzt von: Martina Tichy & Christel Kröning

Rezension von Emma, mit hochqualitativen Kommentaren von CLARA

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