Rezension von Clara
Und ein halbes Jahr ist der zweite Teil einer Dilogie, deren erster Teil nur ein Tag heißt.
Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Rezi schreiben soll, ohne zu spoilern. Hoffentlich bekomme ich es einigermaßen hin.
Dieser zweite Teil ist, anders als der Erste, aus Willems Sicht geschrieben. Er beginnt, kurz nachdem sich Lulu und Willem aus den Augen verloren haben.
Nach der Nacht, in der sie gemeinsam in dem von Künstlern besetzten Haus waren, machte sich Willem anscheinend auf den Weg, um für sich und Lulu Frühstück zu kaufen. Warum er dabei jedoch seinen Rucksack mitnimmt, weiß er nicht. Das er ihn genauso gut hätte da lassen können, wird ihm jedoch fast ein halbes Jahr später erst bewusst.
Als Willem zurückkehrt, nachdem er dank einiger Zwischenfälle nicht gerade kurz aufgehalten wurde, ist Lulu verschwunden. Und Willem bemerkt, wie wenig er eigentlich über sie weiß.
Ich fand den zweiten Teil viel besser als den ersten, da um einiges mehr passiert ist als im ersten. Lulu hat sich mehr oder weniger am Anfang zufrieden damit gegeben, Willem nie wieder zu sehen. Das lag unter anderem auch an ihrem Umfeld. Willems dagegen war ganz anders. Seine Freunde haben, nachdem sie alles erfahren hatten (obwohl es auch dauerte, bis es soweit war), ihn dazu überredet, sich auf die Suche nach seiner Lulu zu machen. Ihnen war es egal, dass er nicht wusste, wie sie wirklich hieß. Sie konnten ihn dazu überreden, nach ihr, mithilfe der wenigen Anhaltspunkte, zu Suchen.
Dabei hat Willem Leute kennen gelernt, die ich genauso mega fand, wie Lulus neue Freunde. Sie haben ihm den Rücken gestärkt, egal wie viel sie wussten. Willem hat in der Zeit gelebt. Nicht nur so teilnahmslos wie Lulu. Er hat Dinge erlebt, sich auch selbst besser kennen gelernt, obwohl er oft an die Amerikanerin dachte. Klar, Lulu hat sich auch selbst besser kennen gelernt, doch vor allem am Anfang war sie mega zurückgezogen. Sie hat den Alltag an sich vorbeiziehen lassen, ohne ihn so zu verändern, dass er ihr gefiel. Erst nach einem halben Jahr hat sie das getan. Und für das gekämpft, was sie wollte, hat sie auch erst spät.
Willem dagegen hat sich aktiv auf die Suche nach ihr gemacht. Das fand ich mega. Vor allem, da es so ein Kontrast zu Band eins war.
Toll fand ich auch, dass viele Charaktere, egal wie groß ihre Rolle wirklich war, ziemlich realistisch waren. Welcher Inder, der einen Touristen durch seine Heimatstadt kutschiert, würde diesem nicht erzählen, was in seinem Land besser ist als in Amerika und/oder generell im Westen?
Im Großen und Ganzen fand ich das Buch mega, und mochte Willem viel lieber als Allyson (die mir übrigens auch als Lulu besser gefallen hatte).
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