Rezension von Emma
Kennt ihr diese Bücher, die so gehypt sind, dass ihr eine riesige Hemmschwelle habt, es zu lesen? So ging es mir bei Crescent City, weil Sarah J. Maas die bestimmt most hyped Fantasy Autorin auf ganz Bookstagram ist. Dazu kommt, dass dieses Buch verdammte 925 Seiten hat und die Seiten echt voll sind mit ziemlich kleiner Schrift. Und so geschah es, dass ich mich fast drei Monate nicht getraut habe, CC zu lesen. Tja, am Montag habe ich mich dann doch dazu aufgerafft, und auch innerhalb von 30 Stunden beendet. Und das Lesen hat unerwartet viel Spaß gemacht! Trotzdem ist CC eins der Bücher, die ich, je doller ich darüber nachdenke, immer schlechter bewerten würde, weil ich immer mehr Kritikpunkte finde.
Aber worum geht’s eigentlich?
Bryce hat sich mit ihrem Leben als Halb-Fae in Crescent City arrangiert. Als dann aber Bryce‘ beste Freundin Danika ermordet wird, bricht ihre Welt zusammen.
Danika war ihr Anker, ihre zweite Hälfte, ihr Ein und Alles. Und die Umstände, unter denen Danika starb, sind mehr als rätselhaft. Zwei Jahre später bekommt Bryce die Chance, ihren Mord aufzuklären. Egal, in was für eine Riesengefahr sie sich damit bringt, ist Bryce fest entschlossen, Danikas Mord aufzuklären. Blöd nur, dass sie dafür mit dem Engel Hunt zusammenarbeiten muss, dem allseits gefürchteten Umbra Mortis, den sie so gar nicht ausstehen kann. Doch schon bald erkennen die Beiden, dass das hier viel tiefer und düsterer ist, als zuerst erwartet. Und, dass ganz Crescent City in Gefahr ist.
Meine Meinung:
Der Einstieg in Bryce‘ Geschichte ist mir superschwer gefallen. Die ersten hundert Seiten waren ein absolutes Kauderwelsch an Fantasy-Begriffen und ganz vielen Sachen, von denen ich null Ahnung hatte, weil ich so volle Kanne nach Crescent City katapultiert wurde. Und bei vielen der Sachen hat es auch ewig gedauert, bis ich es verstanden habe. Der Anfang war durch diese unbekannte Welt so verwirrend, dass ich ziemlich kurz davor war, das Buch abzubrechen. Ich verstehe nicht, warum bei solchen Fantasy-Büchern der Anfang immer so verwirrend sein muss!
Zum Glück habe ich dann aber weitergelesen, und nach diesen ersten Seiten ging dann volle Kanne die Post ab. Das Buch ist quasi ein Krimi verpackt in einer Fantasy-Welt, und das fand ich echt cool und total angenehm zu lesen. Denn so gab es eine tolle Mischung zwischen Spannung und epischen Fantasy-Vibes, was ziemlich iconic war. Außerdem ist das mal was Anderes.
Ich glaube, das ist ziemlich unerwartet, aber dieses Buch war für mich irgendwie echt lustig. Keine Ahnung warum, aber ich habe quasi durchgängig gelacht. Zum einen sind da die Dialoge zwischen Bryce und Hunt (und eigentlich auch zwischen Bryce und jedem anderen männlichen Wesen im Buch), und Bryce‘ vorlaute, rebellische Art hat mir ziemlich gut gefallen. Außerdem macht sie einfach total viele Sachen, die irgendwie lustig waren, ich weiß auch nicht. (Ein Beispiel wäre die „Kein Interesse“-Szene oder die Staubsauger-Szene). Teilweise habe ich die Charaktere aber auch ausgelacht und mich total über sie amüsiert, keine Ahnung warum, aber sie waren einfach amüsant.
Ansonsten konnte ich aber nicht so wirklich eine tiefere Bindung zu Bryce und Hunt aufbauen, da sie einfach sehr in Klischees abdriften. Vor allem Hunt, der 🌠gefallene Engel🌠, und ich könnte euch seinen Charakter wahrscheinlich schon beschreiben, wenn ich nur diese zwei Worte hören würde. Wirklich gefallen haben mir die Nebencharaktere, zum Beispiel Lehebar, Danaan, Naomi, Hypaxia und Fury und, heul, Danika, und teilweise haben sie Bryce und Hunt total die Show gestohlen, weil sie einfach viel sympathischer waren.
Außerdem checke ich jetzt, nach CC, immer noch nicht, wie dieses Magiesystem funktioniert. Da gibt es irgendwie so Häuser, und dann auch das mit der Macht ist EINFACH NUR UNLOGISCH! Dazu kommt, dass es nur diese Basic-Gestalten gibt, nichts Neues, nichts Überraschendes. Und auch Crescent City selbst konnte ich echt nicht fassen, sie hatte ABSOLUT NULL Wohlfühl-und-dahinträum-Charakter.
Mein größter Kritikpunkt ist aber, dass CC unnötig lang ist. Ich meine, 925 Seiten! Das ist zu viel! Und für die Handlung hätten auch 500 Seiten total gereicht, da es sich in der Mitte einfach ziiiiiiiiiemlich zieht. Generell hat mir der Mittelteil eher mäßig gefallen.
Der Grund dafür ist der Spannungs-Teil im Buch. Weil okay, Bryce und Hunt ermitteln in diesem Mord. Aaaaaaber, und das aber ist sehr groß: Ihre Ermittlungen haben im Grunde gar nichts mit der endgültigen Auflösung zu tun. Es gibt kaum Hinweise auf den/die Täter*in, sie tappen die ganze Zeit nur im Dunkeln. Und die Auflösung kommt so eben total aus dem Nichts. Mir persönlich hat da dieser „omg, warum ist mir das nicht früher aufgefallen“-Teil gefehlt, außerdem konnte ich den Täter irgendwann ja dann doch erahnen.
Trotzdem: Allein für das Ende lohnt es sich, das Buch zu lesen. Episch, einfach nur episch. Ich habe selten bei einem Ende so sehr mitgefiebert wie hier.
Allgemeine Infos:
Autorin: Sarah J. Maas | Übersetzt von: Franca Fritz und Heinrich Koop | Verlag: dtv | 925 Seiten | Dieses Buch besteht den Bechdel-Test. | Alle Rechte am Cover liegen beim Verlag.
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