Rezension von Emma
Stell dir vor, du führst ein absolut total normales Leben in einer kalifornischen Kleinstadt, hast drei tolle Freundinnen und die beste Mutter der Welt – bis deine beste Freundin und du eines Tages herausfinden, dass dein Vater der Kronprinz von Japan ist (ja genau, der Kronprinz von Japan):
Willkommen im Leben von Izumi Tanaka!
Wir beginnen diese Rezension mit einem kleinen Geständnis: Royal-Lovestories sind irgendwie so ein bisschen mein Guilty Pleasure. Ihr könnt mir jetzt gerne etwas von wegen Klischees und Unrealistischkeit erzählen, aber ich werde euch nicht zuhören. Es gibt nix besseres als sie-war-ein-niemand-und-wird-plötzlich-zur-Royal-Highness. Trotzdem würde ich nicht jedes erste dahergelaufene klischeehafte Prinzessinnenbuch so loben – Tokyo Ever After ist halt echt gut und verdient ein bisschen Schwärmerei.
Auch wenn das Buch auf ersten Blick recht klischeehaft wirken mag (oder muss ich dazu erst einen gewissen gutaussehenden Bodyguard erwähnen? 😏❤️🔥), steckt da so viel mehr drin. Es geht ums Dazugehören, um Rassismus, Familie, Feminismus und portraitiert die royale Familie außerdem auf eine sehr reflektierte Weise, so werden zum Beispiel auch Schattenseiten (und davon sehr viele) aufgegriffen.
Gepaart mit Izumi ist das eine ziemlich betörende Mischung, denn sie gehört mit ihrer sehr süßen witzigen Art sofort zu einer meiner Lieblingsprotagonistinnen. Und auch wenn ihre Lebensrealität so sehr von meiner entfernt ist, kommt sie total authentisch rüber und ich konnte von vorne bis hinten mit ihr mitfiebern, habe mich mit ihr verliebt, mit ihr geheult, gelacht und getanzt. Sehr beeindruckend fand ich auch, wie sehr sie sich im Laufe des Buchs weiterentwickelt hat und über sich hinausgewachsen ist, das war einfach nur wow.
Ein weiterer Grund, das Buch sofort zu kaufen, ist JAPAN. Ich meine, weil es ist Japan. Tokio. Kirschblüten. Landschaft. Japanische Königsfamilie. (Vor allem japanische Königsfamilie.) Und ganz ehrlich: die englische Königsfamilie ist langweilig gegen die japanische, in die ich mich im Buch absolut verknallt habe – vom „George Clooney of Japan“ über die „Shining Twins“ bis zum „Lost Butterfly“.
Was mir nicht so wirklich gefallen hat, war die Lovestory. Klar, ich hab mit Izumi mitgefiebert und der Love Interest ist echt cute, aber das Buch wäre auch ohne Lovestory absolut toll gewesen. Ich verstehe einfach nicht, wieso in jedes gute Buch noch eine Lovestory reingequetscht werden muss. Klar, dass Buch hier ist eine royale Lovestory, aber die Lovestory war überflüssig und die ganze Thematik von wegen japanische Königsfamilie hätte gereicht.
Trotzdem war das Buch ja echt gut, und das ist (Überraschung!) vor allem Emiko Jean geschuldet. (Wow, Emma, toll beobachtet. Ist ja nicht so, als hätte sie das Buch geschrieben oder so.) Genauer gesagt, ihrem Schreibstil. Sie schreibt nämlich total locker-leicht-lustig und das Lesen hat mir wirklich viel Spaß gemacht, die Charaktere hatten einen tollen Humor, Emiko Jean hat einen tollen Humor.
Also ja, ich kann euch das Buch wirklich nur wärmstens empfehlen, besonders als Ferienlektüre (Miri, dein Wort!) oder einfach, wenn ihr nach einem Wohlfühlbuch sucht. Denn das ist es. Ein Buch zum Wohlfühlen.
KENNT IHR TOKYO EVER AFTER ODER WOLLT ES NOCH LESEN?
xx EMMA 🌠
PS: Darf ich mich kurz darüber beschweren, was für eine schlechte Qualität englische Bücher immer haben? Wirklich, einmal berührt und schon ist da eine Ecke drin, DAS NERVT!
PPS: Streng genommen hat Japan einen Kaiser und damit keine Königsfamilie, sondern eine kaiserliche Familie. Aber darüber sehen wir einfach hinweg, ja?
Infos zum Buch:
Titel: Tokyo Ever After | Autorin: Emiko Jean | Verlag: Flatiron Books| 342 Seiten | Dieses Buch besteht den Bechdel-Test.
(bezogen auf die englische Ausgabe)
Ähnlich wie:
Prinz Charming Gesucht (Rachel Hawkins)
Her Royal Highness (Rachel Hawkins)
Kiss me twice (Stella Tack)
Royal Blue (Casey McQuinston)
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